
Berufsunfähigkeitsversicherung
Finanzielle Sicherheit
für den Fall der Fälle

Wichtige Fakten zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Wie hoch sind die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Berufsunfähigkeitsversicherungen im Vergleich
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung handelt es sich versicherungsrechtlich um eine sogenannte Summenversicherung. Das bedeutet, dass die Versicherung im Falle eines Schadens eine vorher genau definierte Leistung erbringt. In der Regel in Form einer regelmäßigen Geldzahlung. Auf diese Weise trägt sie dazu bei, den Lebensunterhalt des Versicherten zu gewährleisten, wenn dieser auf Grund einer:
- Körperlichen Erkrankung,
- Psychischen Erkrankung oder eines
- Unfalls
nicht mehr in der Lage ist, seine bislang ausgeübte Tätigkeit fortzuführen. Damit unterscheidet sich die Berufsunfähigkeitsversicherung grundsätzlich von einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Denn diese leistet erst, wenn der Versicherte überhaupt nicht mehr in der Lage ist, irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Der Versicherte kann also im Zweifelsfall immer auf Tätigkeiten verwiesen werden, zu denen er körperlich oder geistig theoretisch noch in der Lage ist. Selbst dann, wenn diese nichts mit der gelernten oder bislang ausgeübten Tätigkeit zu tun haben.
Anders verhält es sich bei er Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie erbringt Leistungen, wenn der Versicherte nicht mehr oder nur noch eingeschränkt in der Lage ist, seiner bis zur Berufsunfähigkeit ausgeübten Tätigkeit weiter nachzugehen. Voraussetzung dafür, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung Leistungen erbringt, ist ein medizinisches Gutachten oder eine Feststellung der Berufsunfähigkeit durch einen Arzt. Wird eine geistige oder körperliche Beeinträchtigung diagnostiziert und führt diese zu einer Einschränkung bei der Ausübung eines bestimmten Berufes, erbringt die Berufsunfähigkeitsversicherungen die vereinbarten Leistungen. Zu unterscheiden sind zwei Stufen der Berufsunfähigkeit:
- Einschränkung der Leistungsfähigkeit für einen bestimmten Beruf (teilweise Berufsunfähigkeit)
- Unfähigkeit einen bestimmten Beruf weiter auszuüben (vollständige Berufsunfähigkeit)
Ob und in welchem Grad eine Berufsunfähigkeit vorliegt, hängt unter anderem vom jeweiligen Berufsbild ab. So kann ein und dieselbe Beeinträchtigung zu unterschiedlich starken Einschränkungen bei der Ausübung verschiedener Berufe führen. Ein Hüftleiden hat für Menschen, die einer körperlichen Tätigkeit etwa als Bauarbeiter nachgehen, eine andere Relevanz als für jemanden der eine Bürotätigkeit ausübt.
Kostenübernahme der Berufsunfähigkeitsversicherung im Schadensfall
Abhängig davon, wie stark die der Versicherte in der Ausübung seines Berufes eingeschränkt ist, fallen auch die Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung unterschiedlich hoch aus und kompensieren so die entstehende Lücke im Einkommen. Im Falle der vollständigen Berufsunfähigkeit zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung eine im Vertrag verbindlich festgelegte Summe regelmäßig aus. Im Falle einer teilweisen Berufsunfähigkeit orientiert sich die Höhe der Leistungen am Grad der tatsächlichen Einschränkung bei der Ausübung der Tätigkeit.
Damit die gezahlten Beträge im Versicherungsfall auch tatsächlich die entstehenden Einkommenseinbußen auffangen können, ist eine möglichst exakte Anpassung der Berufsunfähigkeitsversicherung an die Bedürfnissen und Verhältnisse des Versicherten notwendig.
Zu den wichtigsten Punkten, die in jedem Fall an die tatsächlichen Gegebenheiten des Versicherten angepasst werden sollten, zählen insbesondere:
- Art des ausübten Berufes und damit die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe
- Erfahrungen innerhalb des ausgeübten Berufes
- Höhe des Verdienstes
- Höhe der Leistungen im Schadensfall
Eine möglichst exakte Anpassung an die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit ist vor allem deshalb besonders wichtig, weil mit jeder Tätigkeit auch unterschiedliche körperliche und geistige Fähigkeiten verbunden sind. Gerade bei Berufen mit einer sehr hohen Spezialisierung kann dies äußerst wichtig sein. Etwa bei Medizinern oder Musikern.
Die Höhe der Leistungen sollte sich grundsätzlich am aktuellen Einkommen orientieren. Als Berechnungsgrundlage für die Höhe der Leistungen einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollten daher immer dienen:
- Steuerbescheide
- Lohnbescheinigungen
- Lohntabellen
- oder ähnliches
Bei den meisten Versicherungsnehmern verändert sich das Einkommen im Laufe der Zeit. Auch ein einmal im Vertrag festgelegter Betrag, der im Schadensfall von der Berufsunfähigkeitsversicherung gezahlt wird, kann sich nicht zuletzt durch die kontinuierliche Inflation über die Jahre hinweg relativieren. Viele Berufsunfähigkeitsversicherungen bieten daher verschiedene Anpassungsmechanismen an, mit denen die Leistungen der Versicherung für den Schadensfall regelmäßig aktualisiert werden können. Das gleiche gilt bei einigen Anbietern auch, wenn der Schadensfall bereits eingetreten ist. Auch für eine Inflationsanpassung der ausgezahlten Beträge bieten viele Berufsunfähigkeitsversicherungen entsprechende Optionen an.
Berechnung der Versicherungssummen für eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Deckungssummen für den Versicherungsfall orientieren sich an verschiedenen Faktoren. Sie richten sich vor allem danach, welche Leistungen der Versicherte im Versicherungsfall von seiner Berufsunfähigkeitsversicherung erwarten kann. Sie wird also individuell ermittelt und orientiert sich nicht an Pauschalen oder allgemein festgesetzten Summen.
Entscheidend für die Berechnung ist daher ist vor allem das Einkommen und dessen voraussichtliche Entwicklung. Insbesondere spielen für die individuelle Berechnung der Deckungssummen einer Berufsunfähigkeitsversicherung die folgenden Punkte eine wichtige Rolle:
- Höhe des tatsächlichen Einkommens
- Zu erwartende Entwicklung des Einkommens
- Leistungen zur Nachversicherung
- Gegebenenfalls besondere Regelungen für Beamte
Die Höhe des tatsächlichen Einkommens ist der wichtigste Bestandteil bei der Ermittlung der Versicherungssumme. Dabei spielen auch Faktoren wie die Berufserfahrung eine große Rolle. Wichtig für die Berechnung der Versicherungssumme einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist darüber hinaus aber auch die zu erwartende Entwicklung des Einkommens des Versicherungsnehmers. Neben Prognosen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung spielen auch individuelle vertragliche Vereinbarungen, Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sowie tarifvertragliche Entwicklungen eine wichtige Rolle. Alle diese Faktoren fließen in die Berechnung der Versicherungssumme für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit ein.
Unter Nachversicherungsleistungen werden nachträgliche Anpassungen der Versicherungsleistungen verstanden. Eine solche Anpassung kann notwendig werden, wenn im Versicherungsfall eine deutliche Diskrepanz zwischen der Einkommensminderung und der vereinbarten Versicherungsleistung der Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. Nachversicherungsleistungen müssen in jedem Fall vertraglich vereinbart sein.
Mögliche zusätzliche Leistungen
Aufgrund des Funktionsprinzips der Berufsunfähigkeitsversicherung lassen sich die Leistungen nur in beschränktem Umfang abändern. Dennoch gibt es einige interessante Möglichkeiten, den Versicherungsschutz zu erweitern und zu ergänzen. Einige dieser Optionen sind bei vielen Anbietern bereits zum Standard geworden. Ein Blick in die Vertragsbedingungen gibt im Zweifelsfall Aufschluss darüber. Gängige Erweiterungsmöglichkeiten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind zum Beispiel:
- Verzicht des Versicherers auf abstrakte Verweisungen
- Nachversicherungsoption (auch als Nachversicherungsgarantie bekannt)
- Rückwirkende Auszahlung
- Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Versicherungsprodukten (Berufsunfähigkeitszusatzversicherung)
Abstrakte Verweisung
Die Klausel zum Verzicht auf abstrakte Verweisungen spielt für Versicherte eine wichtige Rolle und ist bei den meisten Anbietern einer Berufsunfähigkeitsversicherung bereits zum Standard geworden. Mit der Klausel verzichtet der Versicherer darauf, im Schadensfall den Versicherer auf eine andere, in vielen Fällen schlechter bezahlte, Tätigkeit zu verweisen. Auch wenn er diese im Gegensatz zu seiner bisherigen Tätigkeit noch ausüben könnte.
Nachversicherungsoption/ Nachversicherungsgarantie
Mit einer Option zur Nachversicherung besteht die Möglichkeit, die bestehende Berufsunfähigkeitsversicherung an Veränderungen der Lebenssituation anzupassen. Diese Möglichkeit räumen viele Versicherer ein, wenn der Versicherte beispielsweise:
- heiratet
- einen Kredit aufnimmt
- einen Einkommenssprung durch Gehaltserhöhung oder Jobwechsel verzeichnen kann
- eine Immobilie finanziert hat
Wie bei der Klausel zum Verzicht auf abstrakte Verweisung muss auch die Option zur Nachversicherung in den Vertragsunterlagen explizit erwähnt sein.
Rückwirkende Auszahlung
Eine äußerst sinnvolle Option zur Ergänzung der Berufsunfähigkeitsversicherung stellt die Möglichkeit zur rückwirkenden Auszahlung dar. Sie sorgt dafür, dass der Versicherte nicht erst ab der offiziellen Feststellung der Berufsunfähigkeit, sondern ab dem tatsächlichen Beginn der entscheidenden Beeinträchtigung Leistungen von der Berufsunfähigkeitsversicherung erhält. Wird der Versicherte also aufgrund einer schweren Erkrankung berufsunfähig, kann er nicht erst ab der Bestätigung der Berufsunfähigkeit, sondern ab dem Auftreten der entscheidenden Beeinträchtigung Ansprüche geltend machen.
Kombination mit anderen Versicherungsprodukten
Berufsunfähigkeitsversicherungen werden häufig mit verschiedenen anderen Versicherungen kombiniert. Besonders häufig ist das bei Lebensversicherungen oder auch bei Rentenversicherungen der Fall. Eine solche Kombination kann in vielen Fällen sinnvoll sein, allerdings nicht immer. Entsprechende Angebote sollten daher genau geprüft werden.
Durch die Kombination einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Rürup-Rente kann der Versicherte in den Genuss von steuerlichen Vorteilen kommen. Hierbei ist zu beachten, dass der Vorsorgeanteil, der für die Rürup-Rente aufgebracht wird, über 50 Prozent des gesamten Zahlbeitrages ausmachen muss. Ist dies der Fall, können 78 Prozent der Beiträge (Stand 2014) steuerlich abgesetzt werden. Der Versicherte erhält die Steuererstattung im Folgejahr über seine persönliche Steuererklärung. Verbraucherschützer warnen häufig davor, die Berufsunfähigkeitsversicherung an einen Rürup-Vertrag zu koppeln, da bei Beitragspausen nur beide Verträge stillgelegt werden können. Einige Tarife sehen jedoch eine so genannte Entkopplungsmöglichkeit vor. Dadurch lässt sich wenn nötig der BU-Vertrag auch einzeln weiterführen, während die Rürup-Rente beitragsfrei gesetzt werden kann. Die steuerlichen Vorteile für die Berufsunfähigkeitsversicherung wären in diesem Fall allerdings nicht weiterhin gegeben. Die Möglichkeit der Entkoppelung ist nicht bei jeder Gesellschaft gegeben. Dies sollte unter Umständen separat bei der Tarifauswahl berücksichtigt werden.
Die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind sehr stark von individuellen Faktoren abhängig, die dem Vertrag für die Versicherung zugrunde liegen. Sie sind aber auch in einem hohen Maße von den Konditionen und den Angeboten der unterschiedlichen Versicherungsanbieter abhängig. Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll, vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung die Kosten für unterschiedliche Angebote genau zu prüfen und miteinander zu vergleichen. Ein weiterer wichtiger Punkt im Zusammenhang mit den Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist die steuerliche Absetzbarkeit. Auch hierbei gibt es einige Punkte zu beachten.
Kosten bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Im Grunde verhält es sich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung genauso wie mit den allermeisten anderen Versicherungsprodukten auch. Das heißt: Kosten fallen beim Abschluss in der Regel nur in Form des Erstbeitrages an. Verlangt ein Anbieter oder ein Berater darüber hinaus Vermittlungsprovisionen oder Kosten für eine Beratung, sollten diese grundsätzlich kritisch hinterfragt und genau geprüft werden. Sie sind in aller Regel nicht üblich.
Bei dem Erstbeitrag handelt es sich hingegen um nichts anderes als die erste Zahlung der Versicherungsprämie. Die Höhe des Erstbeitrages entspricht damit in der Regel auch den künftigen Beitragszahlungen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine Ausnahme können Verträge bilden, die mit sofortiger Wirkung innerhalb eines Zahlungsintervalls abgeschlossen haben. In diesen Fällen verlangen Anbieter mitunter die anteilige Zahlung für den laufenden Zeitabschnitt. Bei einigen Anbietern wird dieser Betrag auch in Summe mit dem ersten vollen Versicherungsbeitrag verlangt. Wird also bei einer monatlichen Zahlungsweise des Versicherungsbeitrags zur Berufsunfähigkeitsversicherung ein Vertrag zum 15. eines Monats abgeschlossen, beträgt der Erstbeitrag je nach Anbieter:
- einen halben Monatsbeitrag (für den laufenden Monat)
- einen anderthalbfachen Monatsbeitrag (für den laufenden und den folgenden vollen Monat)
Die genauen Modalitäten zur Zahlung und Berechnung des Erstbeitrages sind abhängig vom jeweiligen Anbieter. Grundsätzlich kommt der Zahlung des Erstbeitrages jedoch immer eine besondere Bedeutung zu. Mit ihr tritt der gewünschte Versicherungsschutz in Kraft. Aus diesem Grund wird der Erstbeitrag häufig auch als Einlösungsbeitrag bezeichnet. Wird er nicht innerhalb der vereinbarten Zahlungsfrist vollständig gezahlt, tritt die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht Kraft. Viele Anbieter behalten sich für den Fall, dass der Erstbeitrag auch nach Aufforderung nicht gezahlt wird, einen Rücktritt vom Versicherungsvertrag vor, da sie auch zukünftig mit Zahlungsverzug und entsprechend höherem bürokratischen Aufwand rechnen.
Beitragshöhe einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Wie bereits erwähnt, entspricht der Erstbeitrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung mit Ausnahme eventueller anteiliger Berechnungen der künftigen Höhe der Beiträge zur Versicherung. Deren Höhe hängt wiederum insbesondere von den folgenden Faktoren ab:
- Ausgeübter Beruf
- Versicherungseintrittsalter
- Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung
- Vereinbarter Leistungsumfang
- Karenzzeiten
Ein Marktvergleich zeigt darüber hinaus, dass auch bei gleichen Eckdaten zum Teil erhebliche Beitragsunterschiede bei ähnlichen Versicherungsbedingungen auftreten. Dies hängt primär mit Unterschieden bei Erfahrungswerten und Tarifkalkulationen zusammen. Daher sollte man bei der Angebotssuche möglichst alle Anbieter in den Vergleich mit einbeziehen.
Ausgeübter Beruf
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist in sehr hohem Maße auf bestimmte Anforderungen einzelner Berufsgruppen ausgerichtet und angepasst. Logischerweise spielt daher auch bei der Berechnung der Beiträge die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe eine zentrale Rolle. Das gilt insbesondere für die Art und den Umfang der spezifischen Risiken, die mit einem bestimmten Beruf verbunden sind.
Versicherungseintrittsalter
Das Alter des Versicherungsnehmers bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Höhe der Versicherungsbeiträge. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Je früher eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, desto geringer fallen auch die Beiträge aus.
Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung
Werden beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung keine zusätzlichen Vereinbarungen zur Laufzeit getroffen, gilt diese üblicherweise bis zum Eintritt des Rentenalters. Wird die Laufzeit ausdrücklich verkürzt, etwa nur bis zum Erreichen des 60. Lebensjahres, wirkt sich dies in der Regel beitragssenkend aus, da gerade in den letzten Jahren bis zum Renteneintritt ein erheblich höheres Risiko einer Berufsunfähigkeit besteht als in jungen Jahren.
Allerdings gibt es auch auf Seiten der Anbieter Einschränkungen bei der Versicherungsdauer. So ist das Höchstalter einer Flugbegleiterin beispielsweise bei den meisten Anbietern auf 60 Jahre gedeckelt. Offensichtlich zeigt die Erfahrung, dass darüber hinaus bei dieser Berufsgruppe ein erhöhtes Risiko für Berufsunfähigkeit besteht. Weitere Einschränkungen für bestimmte Berufe sollten im Vorfeld im Angebotsvergleich berücksichtigt werden.
Vereinbarter Leistungsumfang
Werden zum eigentlichen Leistungsumfang einer Berufsunfähigkeitsversicherung zusätzliche Leistungen vereinbart, müssen diese in der Regel auch extra bezahlt werden. Der Versicherungsbeitrag steigt also. Grundsätzlich gilt aber wie bei allen Versicherungsprodukten: Die Kosten sind abhängig von den Tarifen des Versicherers. Die Unterschiede können bei gleichen Leistungen enorm sein.
Karenzzeiten
Ähnlich verhält es sich bei Karenzzeiten. Dabei handelt es sich um einen vereinbarten Zeitraum nach Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Für die Dauer dieses Zeitraums ist der Versicherungsanbieter nicht zu Leistungen im Falle einer Berufsunfähigkeit verpflichtet. Karenzzeiten eignen sich in der Regel vor allem für junge Versicherungsnehmer, deren Risiko einer Berufsunfähigkeit vergleichsweise gering ist. Mit Karenzzeiten lassen sich ebenfalls Beiträge senken.
Beitragsvergleich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Weil die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung von sehr vielen unterschiedlichen und auch sehr individuellen Faktoren abhängen, kann man keine pauschale Aussage zur Höhe des Beitrages treffen. Ein Vergleich mit Verträgen von Bekannten, Freunden oder Nachbarn ist daher in den meisten Fällen wenig aussagekräftig. Zu unterschiedlich sind die zugrunde liegenden Parameter. Es können also nur Tarife und Angebote miteinander verglichen werden, die auf den gleichen Kriterien basieren. Nur auf diese Weise lässt sich ein guter Überblick über die Angebotslage verschaffen und das eigene Angebot oder der bestehende Vertrag kann aussagekräftig eingeordnet werden.
In der Praxis lässt sich ein solcher Vergleich verschiedener Angebote am besten mit einem unverbindlichen und neutralen Vergleichsrechner durchführen. Er ermittelt auf Grundlage der persönlichen zugrunde liegenden Kriterien die passenden Angebote. Deren Kosten können dann mit einander verglichen werden. Achten Sie darauf, dass Ihr Berater im Vergleich nach Möglichkeit alle Anbieter des Marktes mit aufnimmt.
Steuerliche Behandlung einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung können grundsätzlich steuerlich geltend gemacht werden. Allerdings gelten auch in diesem Fall wie so oft im deutschen Steuerrecht verschiedene Vorgaben und Einschränkungen. Die Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung zählen zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen. Dafür gelten folgende Maximalbeträge:
- 1.900 € für Angestellte und Beamte
- 2.800 € für Selbstständige
Bevor die Beitragskosten zur Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch steuerlich berücksichtigt werden, werden die Kosten für die private oder gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung herangezogen. Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sowie Beiträge für Basisleistungen der privaten Krankenversicherung können in der vollen Höhe abgesetzt werden. Auch, wenn sie die Maximalbeträge überschreiten. Dies stellt insbesondere für viele Selbstständige einen großen Vorteil dar.
Wird der Maximalbetrag durch die gesetzliche oder private Krankenvorsorge nicht ausgeschöpft, können weitere Vorsorgeaufwendungen steuerlich berücksichtigt werden. In diesem Fall werden die Aufwendungen für die Krankenversicherung gewissermaßen bis zum Erreichen der Maximalbeträge "aufgefüllt".
Ob und in welchem Umfang Beitragskosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung steuerlich geltend gemacht werden können, lässt sich pauschal nicht sagen. In jedem Fall empfiehlt es sich daher, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Etwa bei einem Steuerberater oder bei anderen Beratungsstellen, die rechtsverbindlich beraten können und dürfen. Diese Stellen können darüber informieren, welche Optionen zur Absetzbarkeit bestehen und bei verschiedenen Optionen die günstigste auswählen. Das gilt insbesondere für die Steuererklärung, in der die Kosten zum ersten Mal geltend gemacht werden sollen.
Koppelung an eine Rürup-Rente
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich auch mit einer Rürup-Rente (auch als Basisrente bekannt) verbinden. Dadurch kommen auch die Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung in den Genuss staatlicher Förderung. Dabei ist zu beachten, dass der Anteil für die Berufsunfähigkeitsversicherung bei maximal 50 Prozent des Gesamtbeitrags, also Berufsunfähigkeitsversicherung und Rürup-Beiträge zusammen, liegen darf. Unter Beachtung dieser Prämisse können die gesamten Beiträge zu 78 Prozent (Stand 2014, Anteil in den Folgejahren steigend) von der Steuer abgesetzt werden. Personen mit einem hohen Einkommen profitieren besonders von dieser Möglichkeit, da der entsprechende Steuersatz hoch ist und sich dadurch die Absetzbarkeit der Beiträge besonders rentiert.
Ausführliche Informationen zur Rürup-Rente finden Sie hier.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung stellt einen wichtigen Schutz zur persönlichen Absicherung des Einkommens dar. Stärker als bei vielen anderen Versicherungsprodukten kann sie nicht "von der Stange" abgeschlossen werden. Die Angebote der unterschiedlichen Versicherungen unterscheiden sich massiv in:
- Preis
- Leistung
- Erweiterungsmöglichkeiten
- Service
Ein weiterer Grund ist die besonders wichtige Anpassung an die persönlichen individuellen Gegebenheiten des Versicherungsnehmers. Jedes Angebot einer Berufsunfähigkeitsversicherung muss daher auf diese Anforderungen zugeschnitten sein. Dies macht einen pauschalen Vergleich ebenfalls schwierig, aber keineswegs unmöglich. Gute Dienste leisten hierbei insbesondere unabhängige Vergleichsrechner, auf die ein unabhängiger Berater in der Regel umfassenden Zugriff haben sollte.
Tests von Berufsunfähigkeitsversicherungen
Verschiedene Anbieter und Institutionen unterziehen Angebote für Berufsunfähigkeitsversicherungen regelmäßig einem Test. Zu den größten und relevantesten Institutionen zählen hierbei für Verbraucher insbesondere Stiftung Warentest und die Verbraucherzentralen.
Diese Einrichtungen testen immer wieder die Angebote der unterschiedlichen Versicherungsanbieter in Hinblick auf unterschiedliche Kriterien. Die Ergebnisse bieten in den meisten Fällen wichtige Anhaltspunkte bei der Suche nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Insbesondere allgemeine Kriterien und Aspekte können bei diesen Tests geprüft werden. Zum Beispiel:
- Einordnung von Preis und Leistung
- Service des Anbieters
- Umgang und Verhalten in Schadensfällen
- Vergleich von Kosten und Konditionen
Allerdings sollte bei den Ergebnissen verschiedener Test immer auch sehr genau geprüft werden, welche Kriterien für den Test herangezogen wurden und ob diese bei den persönlichen Bedürfnissen eine Rolle spielen. Unter Umständen kann es passieren, dass das Kriterium, das für einen Versicherungsnehmer persönlich besonders wichtig ist, beim Test nicht berücksichtigt wurde.
Aus diesem Grund sollte neben solchen allgemeinen Tests und Vergleichen immer auch ein individueller Vergleich unterschiedlicher Angebote und Tarife durchgeführt werden.
Berufsunfähigkeitsversicherung vergleichen – darauf sollte man achten!
Das entscheidende Kriterium bei einem Vergleich von Berufsunfähigkeitsversicherungen ist die Anpassung an die individuellen Gegebenheiten des Versicherungsnehmers. Das heißt: Alle Angebote, die miteinander verglichen werden sollen, müssen auch die gleichen Kriterien erfüllen. Dazu zählen insbesondere:
- Alter des Versicherungsnehmers
- Zuordnung des ausgeübten Berufes in zugehörige Berufsgruppe
- Art und Umfang der gewünschten Leistungen
- Vertragslaufzeit
- Besondere Risiken
- Gewünschte Zusatzleistungen
Ein effektiver Vergleich ist daher nur möglich, wenn Angebote vorliegen, die diese Kriterien alle erfüllen. Dazu bieten sich grundsätzlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten an:
- Angebote bei verschiedenen Versicherungen manuell per Einzelanfrage einholen
- Einen unabhängigen Berater beauftragen, einen umfassenden Marktvergleich durchzuführen
Angebote manuell einzuholen ist nicht nur besonders aufwendig, sondern birgt auch gewisse Risiken und Nachteile. Theoretisch müsste bei diesem Vorgehen bei möglichst vielen Anbietern ein Angebot eingeholt werden, das die gewünschten Kriterien erfüllt. Dies hat aber die Nachteile, dass:
- sehr viel Zeit investiert werden muss, um die entsprechenden Anfragen zu stellen
- viel Zeit vergehen kann, bis die gewünschten Angebote vorliegen
- wichtige Anbieter übersehen werden können
- viele Anfragen vergeblich sein werden, da der Anbieter die gewünschten Leistungen in dem erforderlichen Umfang nicht anbietet
- bei den zahlreichen einzelnen Anfragen Kriterien übersehen werden oder andere Fehler unterlaufen können
Deutlich einfacher und praktischer ist im Vergleich dazu die Anforderung der objektive Marktvergleich. Dieser sollte in jedem Fall von einem unabhängigen Berater durchgeführt werden und alle Tarife des Marktes berücksichtigen. Sind diese Kriterien erfüllt, bietet ein Vergleichsrechner die Möglichkeit, Angebote für eine Berufsunfähigkeitsversicherung innerhalb kürzester Zeit einfach und bequem einzuholen. Dazu ist zuerst die Ermittlung der gewünschten persönlichen Kriterien und Daten nötig, hierzu gehören:
- Alter
- Laufzeit
- Höhe der gewünschten BU-Rente
- Beginn der Zahlungen im Leistungsfall
- Anpassungsmöglichkeiten
- Zusatzleistungen
Anschließend ermittelt der Berater die Tarife, die diese Kriterien am besten erfüllen. Entsprechende Angebote erfüllen dann die notwendigen Voraussetzungen für einen direkten Vergleich und es kann das Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ausgewählt werden, das:
- die besten Leistungen
- die günstigsten Beiträge
- den optimalen Service
- die am besten geeigneten Zusatzleistungen oder Erweiterungsmöglichkeiten
bietet.
Vorteile eines Vergleichs der Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Zahl der Tarife für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist groß und schnell kann es geschehen, dass der Überblick in der Vielzahl der Angebote verloren geht. So groß wie die Zahl der Angebote sind aber auch die Unterschiede bei den Leistungen, die hinter den Angeboten stehen. Entscheidend ist für den Versicherungsnehmer letztendlich, dass er das Angebot findet, das ihm das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis für die gewünschten Leistungen ermöglicht.
In einem gezielten Vergleich lassen sich genau diese Angebote ermitteln. Wer dabei auf einen qualifizierten und unabhängigen Berater zurückgreift, kann:
- viel Zeit sparen
- eine Vielzahl von Tarifen direkt im Marktvergleich gegenüberstellen
- sich einen guten Überblick über die Angebote verschaffen
- Leistungen direkt miteinander vergleichen
Wichtig ist dabei auch, dass der passende Versicherungsschutz nicht nur anhand der Beitragshöhe ausgewählt wird. Gerade im Schadensfall können ein guter Service und absolute Verlässlichkeit der Anbieters mehr wert sein als jede Beitragsersparnis im Vorfeld. Auch Zusatzoptionen wie regelmäßige Vertragsanpassungen sind nicht bei jedem Anbieter selbstverständlich. Ein Kriterium für die Auswahl des richtigen Anbieters kann dabei auch die so genannte Prozessquote einer Gesellschaft sein. Diese Quote gibt an, in wie vielen Fällen es pro Gesellschaft zu einem Rechtsstreit kommt und bei wem die Leistung offenbar problemlos erfolgt.
Wer also verschiedene Angebote für Berufsunfähigkeitsversicherungen prüft und gezielt miteinander vergleicht, kann für sein individuelles Risiko des Arbeitskraftverlustes die beste und günstigste Lösung finden und sich so den optimalen Versicherungsschutz für diese wichtige Absicherung verschaffen.
Bestehende Berufsunfähigkeitsversicherung regelmäßig prüfen und vergleichen
Auch wer bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, sollte von Zeit zu Zeit seinen Vertrag mit den aktuellen Konditionen des Markts vergleichen. Mit einem Vergleichsrechner geht ein solcher Vergleich innerhalb kürzester Zeit vonstatten. Im Falle einer bestehenden Berufsunfähigkeitsversicherung dient ein Vergleich also vor allem dazu, die aktuellen Marktkonditionen zu prüfen. Gleichzeitig bietet ein Vergleich immer auch die Möglichkeit, zu prüfen, ob die vereinbarten Konditionen mit der aktuellen Lebenssituation übereinstimmen. Auch wenn bei einem Vergleich also kein Angebot gefunden wird, das die gewünschten Leistungen zu besseren Konditionen anbietet, stellt er eine gute Gelegenheit dar, eine bestehende Versicherung anzupassen.
Wer im Rahmen eines Vergleiches ein günstigeres Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ermittelt, kann in der Regel unter Beachtung der geltenden Vertragsbedingungen seinen bestehenden Vertrag kündigen und das neue, attraktivere Angebot abschließen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass auch in den Versicherungsbedingungen mindestens die vorher gültigen vertraglichen Regelungen vorhanden sind. Daher ist auch hier der Vergleich über einen unabhängigen Berater sinnvoll.